13 April 2012

Vier Orte im Rang des Weltkulturerbes

Vier Orte im Rang vom Weltkulturerbe: Was für ein Erbe ist das? Doch zuerst Erleichterung, wieder die Luft im Freien Europa zu atmen! Nichts wie heim nun zu meiner Frau, die bei der Arbeit in München friert bei fünf Grad in ihrer Spargelhütte. In Cordoba - Weltkulturerbe, zum Ersten, sind es noch abends 23 Grad.

Ein lustiger und ein bedenklich stimmenden Kommentar sollen auch hier erscheinen. Im Forum der Allrad-LKW-Gemeinschaft bringt mich ein biglärry zum Lachen.



Der Forist "biglärry" wundert sich, dass jemand ohne Allrad-LKW und 30 Liter Verbrauch auf 10 km in Afrika voran kommt.


Ernst stimmt mich die Mail eines Freundes aus Tokyo, der allerdings für radikale Ansichten berüchtigt ist. Er schreibt unter dem Titel "Islamische Welt - endlich adieu"
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Gut, in den 60er Jahren, als wir alle noch an das Gute im Menschen glaubten war ich auch in Afghanistan.... aber wie man heutzutage als Erwachsener noch in ein islamisches Land fahren kann, ist mir ein Rätsel.



Der Islam bringt das einsame Kunststück fertig noch blöder als das Christentum zu sein. Leider haben Religionen die Angewohnheit, die normalen Bürger zu verblöden, sie blöd zu halten.


Wenn ich intelligente Muslime sehen will, so treffe ich sie noch am einfachsten in Ländern, in die sie geflohen sind (Nicht vor den Amis, sondern vor ihresgleichen)

Ich bin hoch erfreut täglich feststellen zu können, dass ich aus reinem Zufall in einem Land lebe in dem es keine Muslime gibt. Ich würde Allah dafür danken, wenn es ihn denn gäbe....

Warum man ausgerechnet nach Nord Afrika fahren muss, wenn man die Freiheit hat jedes Lnd der Erde zu bereisen ist mir ein Rätsel, deshalb hab ich für deine Beschwerden auch keinerlei Verständnis. Was erwartest du denn von geistig behinderten Gut-Menschen die meinen islamische Länder seien ganz, ganz toll, und jeder der sie realistische beschreibt, wie du das versuchst, muss also ein Depp sein. Du bekommst nur was du verdienst....

Lass es dir gut gehen, es ist Frühling und die Welt ist schön. fast überall....


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Freiheit bestimmen auch die Finanzen. Neben der Freiheit zu denken, zu reden und zu schreiben, braucht Reise-Freiheit Geld. Marokko ist relativ leicht mit nur etwa 2500 Kilometer bis zur Fähre nach Algeciras anzufahren. Diese kostet 180 Euro für beide Wege. Zum Hafen dort zu reisen, ist immer noch leichter, als sich durch den Iran, Pakistan bis nach Indien durchzuschlagen. Iran und Pakistan sind lange nicht so erschlossen für Autotouristen aus dem Westen wie Marokko. Zudem muss man mit der rigiden Religionspolizisten rechnen, die man mit Vollbart und Backschisch freundlicher stimmen kann - vielleicht. Allerdings wächst ein Vollbart auch nicht in wenigen Wochen.

Viele sprechen Französisch in Marokko. Tausende französische Rentner kommen unter der Sonne von Marokko besser über den Winter als daheim. Mit Wein, mit Hund und Quad, Fernseher, Laptop und Waschmaschine reisen manche in luxuriösen 10 Meter langen tonnenschweren Lastwagen an, welche für hundertausende Euros als rollende Villen fast allen erdenklichen Luxus bieten - von Badewanne und Sauna einmal abgesehen.

Zudem ist Marokko - wie wohl jedes III.-Weltland - konkurrenzlos preiswert. Einige dort arbeiten zwar nicht gut und nicht gerne aber jedenfalls für geringen Lohn. Obst, Gemüse, Eier, Fisch, Fleisch sind frisch, wo es sie denn gibt. Diesel kostet die Hälfte wie in Spanien. Brot kostet 10 bis 20 Cent, das fünf- bis sechsfache in Europa. Für den Preis eines Campingplatzes wie in Cordoba steht der Tourist drei Tage lang an einem der teuersten und 10 Tage lang an einem der billigsten Plätze in Marokko. Dienstleistungen kauft sich der Touri für etwa 20 bis 30 Prozent der Preise ein, die er daheim dafür zahlen muss. Die 11-Kilo-Füllung Propangas in Deutschland kostet mindestens 30, in Marokko kosten 11-Kilo Butangas vier Euro. In meinen 80 Urlaubstagen in Marokko fiel das Thermometer einmal in der Wüste nachts auf minus vier Grad, was dort äußerst ungewöhnlich ist. Einmal am Schluß der Reise hat mich in Tanger ein Gewitterregen vollständig durchnässt. Die Regen- und Frosttage von Mitte Januar bis Mitte April daheim sind ja bei den Wetterämtern statistisch erfasst. Kurz: Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, man speist gut und preiswert und lässt sich bedienen für wenig Geld.

Wenn schon französischen Rentner seit Jahren in Marokko im Winter aus ihrer kalten, dunklen Heimat flüchten, die Menschen aus Deutsch- und Dunkelland folgen in Scharen - soviel ist sicher. Bis 2020 fabulierte die kult-königliche Zeitung Le Matin erwarte Marokko 20 Millionen Touris. In Kürze ist die Küstenstraße an der Mittelmeerküste ausgebaut. Auch dort wird hektischeres Geschäft die lethargischen Tage Kif-seliger Ruhe ablösen. Millionen von Moros, die nur äußerst unwillig für Touris, uns ungläubige Kuffars arbeiten, bewegen sich für mehr Geld besser. Am ehesten sind die zu motivieren, die mehr Geld wollen, sich ein Moped, ein Auto kaufen, die Brautgeld sparen, um damit eine Frau für den Verlust ihrer Jungfernschaft und damit für ihre Entwertung zu entschädigen, die heiraten und Kinder machen wollen. Andere wollen mehr Gott, lassen sich Bart und Haare wachsen, ziehen sich die freitäglich feierlichen weißen Gewänder an, vertiefen sich im Gebet - fünfmal am Tag. Die Frommen wollen mehr Gott, anderen reicht mehr Geld.

Dennoch: Zum Schluß der Reise hat mir nichts mehr geschmeckt. Je weiter mich mein Weg in den Norden führte, wo tausende von Touristen aus dem Freien Europa anlanden, umso mehr erschienen mir die Moros abweisend, oft sogar feindlich. Nicht allein, dass die Moros uns aus dem Feindlichen Europa als "Kuffa", also Ungläubige, bezeichnen und auch so behandeln, zudem neiden nicht wenige den Touris unsere finanzielle Macht. Dem Geldmächtigen Ungläubigen dienen und ihn bedienen zu müssen, stärkt auch nicht gerade das Ego, selbst wenn der fromme Muselmann sich mit seiner richtigen Religion näher bei Allah weiß.

Sprachgewandte Moros spezialisieren sich darauf, Touris abzuzocken, ein knallhartes Geschäft nervtötender Gaunerei. Beispiel: Als mir endlich in Tanger Med die nahe Grenze bessere Stimmung machte, stürmte eine Hilfskraft herbei. "Das machen wir alles....", nahm er mir Paß und Fahrkarte ab, stürmte zum Schalter der Fähre, um für meine Schiffsfahrkarte am Schalter einen roten Zettel mit dem Name der Reederei hinter meinen Scheibenwischer zu klemmen. Dafür wirbelte der gute Mann geschäftig gespielt, um die Lappalien zu erledigen. Nur froh, das Theater hinter mich gebracht zu haben, schienen mir die wenigen Minuten mit 20 DH fürstlich entlohnt. Grinsend den schmutzigen Schein in den Händen, schlägt sein Gesicht sofort in eine Leidensmiene um. Sofort ging sein Gejammer los: "Nur zwei Euro? Zwei Euro, fünf, fünf Euro!" Mit Pass und Papieren, einfach nur der Anerkennung meiner Fahrkarte beim Schalter der Gesellschaft, war meine Begeisterung gering, mich diesem Handlanger noch mehr auszuliefern. Um sein nerviges Betteln abzustellen, bekam er nochmal fünf DH in die Hand gedrückt, womit er dann beseligt lächelnd abzog.

Schlimmer noch auf dem Schiff wirkte auf mich der ministrable Rentner, der mit seinem Sohn erstmal per Schiff nach Europa reiste. Im Flugzeug war er oft in Brüssel, Straßburg, Paris etc., um landwirtschaftliche Aufgaben auf hoher Ebene zu besprechen. Wie der Gute Mann Marokko darstellte, als reiches Land mit blühender Landwirtschaft, guten Löhnen für die Menschen, reich gesegnet mit Fischen aus dem Atlantik und dem Mittelmeer, genügend Regen jedes Frühjahr, um die Talsperren soweit voll laufen zu lassen, dass deren Wasser für vier Jahre Trockenzeit reicht, und dass gut und genug Arbeit da sei für alle, das Geschwätz entsprach nicht dem, wie Land und Leute auf mich gewirkt haben.

Was mir bei der Reise in die Tiefe des Landes kaum noch auffiel, bemerkt dann meine Frau bei ihrem Kurzbesuch von zwei Wochen sofort. In den ländlichen Regionen, abseits von den touristischen Massen, waren sehr wenig Frauen in der Öffentlichkeit zu sehen. Meine Frau war das so fremd, dass sie nicht ohne mich aus dem Campingplatz gehen wollte. Sie zeigte auf eine Hündin, hinter der sechs, sieben Rüden her schnüffelten. "So fühle ich mich, wenn ich hier alleine rumlaufe."

Es tauchten hier und da alte , verbrauchte Weiber auf, oftmals von Kopf  bis Fuß verhüllt wie in schwarzen Säcken. In den Städten spazierten dann schon freier junge Mädchen, meist zusammen in Gruppen, fast nie allein.

Als erstes fielen mir in Spanien dann die jungen Frauen auf, die reizvoll zeigten, mit welcher Freude sie sich, Männer und das Leben genießen. Auf hübschen Beinen in kurzen Röcken oder knappen Shorts stolzierten die jungen Damen herum, manche zeigten recht freigiebig den Ansatz ihrer Brüste in reizenden Rundungen. Das ist noch undenkbar bei den Moros, selbst selten noch am Strand von Agadir zu sehen, wo das Jungvolk noch am freizügigsten sich bewegt. Nicht, dass die jungen Mädchen mit ihrem animalischen Magnetismus die Kompassnadel in der Hose der Männer nicht auch auf sich zu richten verstünden. Doch das machen sie viel verschämter, versteckter, verstohlener. Es erinnert ein wenig an viktorianische Prüderie im alten England, wo die Menschen noch die Beine der Stühle bekleideten, um nicht dadurch die verklemmt aufgeheizte Fantasie geschlechtlich zu erregen. Dafür entzücken die Mädchen in den Städten Marokkos die Männer mit einer lustvollen Lautkulisse aus mädchenhaftem Gekicher und Geschwätz, während ihre Schwestern im Freien Europa auf hohen Absätze klappernd ihr Revier abschreiten. Letzlich läuft es auf's Gleiche hinaus.

Allerdings eines war mir bislang fremd in meiner Welt: Dass Männer auf ein  Brautgeld sparen müssen, um damit die Frau für den Verlust ihrer Jungfernschaft - und damit für ihren "Wertverlust" - zu entschädigen. Im Westen sind die Mädchen eher froh, sich ihrer Jungfernschaft zu entledigen, um sich und Jungens leichter auszuprobieren. Radikal Religiöse wie in den USA wollen auch den Fortschritt kassieren.

Meine Gefühle sind schwer zu beschreiben. Das Freie Europa kommt mir so bunt, so reich, so leicht, so fröhlich vor. Die Frauen sind wieder wie Frauen, leicht, lockig, sexy, reizend - egal in welchem Alter. Nicht, dass die jungen Damen in Marokko nicht auch überaus putzig und fröhlich zwinkernd, zwitschernd durch ihre Gassen schwärmen. Doch es liegt so ein verlockendes Verbotenes hinter ihren listigen Fang-Mich-Spielchen. Von den Muslem-Missionarinnen mit Kopftuch, Schleier und gesenktem Blick ganz zu schweigen, die in verdrückter Demutshaltung vorüber huschen. Zu sehen wie sich eine dieser Vollverschleierten Eulen am Tisch unter ihrem Gesichtstuch das Essen in den Mund schiebt, schmerzt mein Empfinden und beleidigt alle hygienischen Normen.



Europa ist reich, Europa ist bunt, Europa ist frei.

Der Weg vom Meer geht erstmal ins Land nach Cordoba. 340 Kilometer sind an einem Tag zu schaffen, auch wenn mir meine Bequemlichkeit 15 Euro Autobahngebühren wert sind. Der Campingplatz in Cordoba ist luxuriös und teuer: 31,80 Euro. Dafür bietet Cordoba ein Osterfest mit prickelnder Lebensfreude.


Junge Mädchen, alte Steine von Römern, Arabern, Christen - Cordoba bietet all das und mehr.

Ein beschwingter Sonntag zeigt mir die Welt von der schönsten Seite. Obgleich es zu meiner Mima in München noch 2500 Kilometer weit sind, kommt doch schon ein Gefühl wie Heimat auf. Europa ist eine andere Welt, meine Welt.



Der Ostersonntag bringt viel Volk an die Kirche, die auch schon mal eine Moschee war.



Die Araber mit ihrem Islamischen Machtbereich waren in der damaligen Welt die erste Macht - lang, lang ist das her.



Mit großem Pomp, Pauken und Trompeten und Weihrauchschwaden zieht auch am Abend nochmal die Osterprozession an den ergriffenen Menschenmassen vorbei. Die Nachbarn vom Campingplatz schwärmten davon, schon am Vormittag zwei Vorstellungen erlebt haben zu dürfen.


Eindrucksvolle Gegenwelt zum Kirchenpomp auf dem Platz der Kathedrale: Das Museum der Inquisition. Man braucht einen starken Magen, um diese sadistische Folterinstrumente sich anzusehen - beschallt von gregorianischen Chorälen.



Ein Mörderstuhl der Inquisition aus dem Museum in Cordoba: Die sadistischen Henker zerfetzten ihre Opfer in gnadenloser Willkür. Das ist die Rückseite der klerikalen Medaille, vorn Pomp und Power, dahinter Gewalt und Grausamkeit: Museum der Inquisition in Cordoba



Vier Generation von VW-Bussen in einer Reihe auf dem Campingplatz in Cordoba:
T-4, Crafter, T-2 (40 Jahre alt) und T-5


Die Luft im Freien Europa entfaltet wieder meine Lungen. Es geht voran auf glatten Straßen. Die Fahrt von Cordoba lockte mit Campingplätzen in Toledo und bei Madrid. Doch weil eine vierspurig ausgebaute Schnellstraße hohe Geschwindigkeiten erlaubt, ist mir ein längere Strecke Richtung Heimat lieber. Eine Stadt weiter nordöstlich fiel mir auf, die als Weltkulturerbe ausgewiesen und zudem mit einem ganzjährig geöffneten Campingplatz unter Pinien lockt: Cuenca. Der Weg von Cordoba nach Cuenca war trotz 440 Kilometern recht locker schon am Nachmittag geschafft. Nur der Campingplatz außerhalb von Cuenca ist ohne GPS-Koordinaten schwer zu finden. Als er dann endlich gefunden war, war er geschlossen. Ersatzweise fand sich ein beschauliches Plätzchen in einem Kiefernwäldchen mit viel Ruhe und einige Villen ringsum. Nur kläffende Köter beunruhigte meine bescheidene, zurückgezogene Anwesenheit unter dem abnehmenden Nachtlicht des Mondes.




Im Kiefernwäldchen bei Cuenca lässt sich gut und ruhig schlummern.


Am meisten zieht mich meine liebe kleine Frau heim. Wenn sie abends erschöpft aus ihrer Markthütte vom Spargelverkauf kommt, klingen mir ihre Sätze schon wieder im Ohr: "Walross! Stell mir nicht immer Deine Riesenquadrat-Latschen in den Weg. Da stolpere ich immer wieder drüber." Manchmal unterstreicht sie dramatisch ihre Erregung, in dem sie einen Schuh weit fort tritt. Oder sie stellt ihn mir auf den Schreibtisch. Das stört mich aber kaum.


Die aufgehende Sonne bestrahlt die Altstadt des Weltkulturerbes von Cuenca.

Bevor sie kommt, kocht schon Wasser. Sie bringt geschälten Spargel von der Arbeit mit, der dann schon etwa 10 Minuten später gar ist. Genüsslich verspeisen wir gemeinsam unser Liebesmahl. Meist verzieht sie sich dann an ihren Fernseher. Ihr Lachen erschallt häufig bei bei den Sendungen, die sie liebt. Das ist mir wichtig und viel wert - mehr als alles andere. Das Meer, die wunderschönen Plätze, das Essen, die abenteuerlichen Stellen in Städten und auf den Straßen, all das verblasst neben ihrem Zauber. Wenn sie hier bei mir wäre, könnten wir noch lange ins Frühjahr, in den Sommer reisen. Doch ohne sie wird mit der Zeit alles schwerer und trauriger. Dann ist es Zeit, sie wieder in die Arme zu schließen, sie einfach in meiner Nähe zu wissen. "Mann" fühlt sich verloren ohne die Zaubermacht seiner kleinen, lieben Frau. Auch ein Ersatz würde nichts helfen. Zur Frau aufblühende Geschöpfe, die längst meine Töchter sein könnten, sollen mit ihresgleichen ihre ersten Liebesgefechte kämpfen. Mir reichen meine Erfahrungen. Die Ruhe bei meinem geliebten Weib, die Wärme, ihre Empfindsamkeit, unseren gemeinsam erlebten Freuden und Leiden machen unsere Zweisamkeit so unverwechselbar wertvoll und kostbar. Es klingt so hohl, so abgedroschen, so kitschig, doch anders ist es nicht zu beschreiben. Zwei Herzen haben sich gefunden und schlagen wie vereint im Takt.



Hier demonstriert schon die Architektur in Cuenca, wie menschlicher Geist in Klosterkasernen gleich- und abgerichtet wurde - wohl weiterhin wird.



Was die menschenschindende Ausbeutung von Adel und Klerus sich schaffen ließ, bewundern wir Touristen heute ebenso wie die Sklavenarbeit der Pyramiden.

In Deutschland geht mit der Sommerzeit nun gleich die Sonne auf um 6.27 Uhr. Hier leuchtet noch matt Mond durch wenige Wolken und viel Kiefernnadel zu mir. Noch kämpft in der sechs Grad kalten Nacht die Dämmerung mit der Dunkelheit. Es sind in der Walkuh 11 Druckverschlüsse und der Kühlschrank, drei Dachluken und vier Fenster zu verriegeln, dann geht die Fahrt weiter. Ganz blöd ist es, mit offener Heckklappe oder teilweise ausgefahrener Sonnenmarkise abzufahren.



"Die Güld'ne Sonne voll Freud' und Wonne..." Wer damals in Musik, Malerei, Dichtkunst etwas werden wollte, musste sich bei Adel oder Klerus verdingen - anderen drohte die Inquisition.


Klerikale Massenmanipulation müssen Menschen in Hoch-Heiligen-Hallen Jahrhunderte ertragen, erdulden, erleiden. In der Hirnwäsche übernehmen sie Werte ihrer Knechtschaft - kollektives Stockholm-Syndrom.



Cuenca: Sicherungsmaßnahmen


Die Straße 211 von Cuenca über Molina de Aragon reizt mit wunderschönen landschaftlichen Ausblicken.




 Wau! Und nach Fahrt durch Wald, Wiesen, Hügel und Felsen dann das: Moulina de Aragon.




Nach 364 Kilometer endet die Fahrt von Cuesca in Huesca - ein Regenbogen beim abendlichen Stadtbummel - Flatrate am Campingplatz - und nasse Kälte am Gefrierpunkt

Nach vier Nächten ist Spanien also gleichsam "abgefahren". Der wunderschöne Weg durch die verschneiten Pyrenäen bringt mich rüber nach Frankreich. Frankreich, Frankreich. Die Länder, die wie auch Österreich, das Wort "reich" im Namen führen, haben es irgendwie besser, die Menschen haben es dort leichter. Im Süden Frankreichs stellen sich schon heimatliche Gefühle ein. Doch erst muss der wilde Weg über die Pyrenäen gelingen.



Die Straßen sind glatt, die Sonne scheint, der Weg weist Wunder über Wunder.



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Immer noch in bester Laune scheint der Weg von Huesca (Spanien) bis nach Albi in Frankreich zu gelingen - immerhin 400 Kilometer.



Der Weg nach Albi und sogar abends noch zur größten Backstein-Kathedrale der Stadt ist geschafft. Der Campingplatz verfügt neben WiFi auch über eine Sauna und Pool - vortrefflich.



Aus Backsteinen haben die Menschen in Albi auch ihre Brücke gebaut. Bei Dämmerung zieht es mich in den warmen Walkuh-Bauch. Bei Wein und Internet folgt dann noch die Reiseplanung Richtung Heimat - sollte folgen. Der Wein erschwert das Danken.


Die Rückfahrt geht in harten Tagesrationen zügig voran. In den letzten vier Tagen standen gleich dreimal Weltkulturerbe-Stätten auf dem Programm: Cuenca in Spanien sowie Albi und Le Puy-en-Velay in Frankreich. Das sind über 1000 Kilometer, von denen mir nur Autobahnstrecken für etwa 10 Euro um Toulouse schnellere Fahrten erlaubten.


Alle Weltkulturerbe-Städte dokumentieren die geballte Macht von Staat und Klerus in kolossalen Kirchen - zum Teil angeschlossene Kasernen für geistiges Fuß- und Führervolk an Mönchen und Nonnen. Eine Millionenschar von sogenannten Pilgern kriecht und kniet zu diesen Orten, für die sich Staats- und Kirchengewalt die herrlichsten Plätze der Natur reserviert haben. Nichts in diesen Stätten ist heilig, aber sehr viel ist mit Blut getränkt.

Karlheinz Deschner hat in seinem aufopfernden Lebenswerk nun die 10bändige Kriminalgeschichte des Christentums abgeschlossen. Dies Werk reift mit einer längst überfälligen Aufklärung über den kriminellen Klerus in Kumpanei mit mord- und kriegslüsternen Königen, Fürsten, Gutsherren und anderem adligen Menschenschindern.




Erst diese spät reifende Aufkärung in unserer Zeit schaut endlich den Schwarzkutten auf die schmutzigen Finger und bemerkt und beschreibt, was immer schon diese heuchelende Meuchelmeute, Männer in Mönchskutten, trieben und treiben: Mißbrauch von Schutzbefohlenen.

Gottverlogenes Gewäsch künden kriminelle Kuttenträger von Kanzeln wie Keuschheit, Enthaltsamkeit, doch nach dem Beten betrinken sie sich im Bordell und befriedigen perverse Lust. Macht macht´s möglich. Wieder liegt auf dem Weg von Albi ein Kirchenklotz am Berg.



Rodez, eine Stadt am Weg am Berg - und wieder die Klotzkirche als Krone allen Strebens und Lebens.

Albi rühmt sich mit Sainte-Cécile-Kathedrale der Welt größter Backsteinkirche. Diese Klötze stehen wie Pyramiden zur Ewigkeit. Nur die Sklavenarbeit ihrer Entstehung ist ehrfürchtigem Staunen gewichen. Hätte Albert Speer die größenwahnsinngen Architektur-Alpträume seinen Führers verwirklicht, stünde heute eine blöd blickende Menge vor den kriminellen Kulissen dieser blutsaufenden Menschenverachtung und be-haken-kreuzigte sich. Doch Kirchen haben den Charme kuscheligen Alterns.

Was Talent in Musik, Malerei, Bildhauerei hatte, musste sich bei Klerus und König verdingen, gute Miene zum bösen Spiel machen. Die Klerikal-Kriminellen der Macht bestimmten den Zeitgeist, dem Architekten, Maler, Musiker dienten. Die Ärzte studierten bei Henkern der Inquisition den menschlichen Organismus. Während die sadistischen Henker lebende Opfer zermalmten, zerstückelten, zersägten, schrieben gelehrte Herren ihre Aufzeichnung fort. Alles zu Ehre Gottes. Klerikale Kriminelle nutzen die Kirchen als ganz großes Kino mittelmäßger Massenunterhaltung begleitet von Orgelnden Effekten lautmalerischer Engelschöre sowie dem Lichtspiel durch Buntglasscheiben. Der Mief der Massen mischt sich mit Weihrauchschwaden, das Hollywood des Mittelalters wirkt bis heute. Masken- und Stimmungsbildner choreografieren die Show, der Schwarzkittel im Hohen Amt, im Hochamt - Halleluja. Kollekte. Amen. Aus. Prediger und Politiker symbolisiert das Zweigespann Tod und Teufel. Tod in Kriegen, Teufel in Klotzkirchen eines klerikal kranken Erbes, Weltkultur.



Prediger und Politiker symbolisiert das Zweigespann Tod und Teufel.

Menschen auf dem Dorf leben ruhiger, ohne städtische Hetze und Hektik - doch Geld und Gewinn gibt eher die Arbeit in der Stadt. In der Stadt spielt die Show in klerikalen Kirchenklötzen.



Menschen auf dem Dorf kommen mit weniger Steinen aus. Friede den Hütten, Kampf den Palästen!





Und das nächste Weltkultur-Erbe Monument: Le Puy-en-Velay: In der Stadt spielt die Show in klerikalen Kirchenklötzen.



Und wieder steht so ein Wunderding auf hohem Stein - mir reichen Weltkulturerbe-Stätte und Heiligtümer, Kirchen, Kasernen, Moscheen und Mönche.



Murten im Frühling: Nur heim nach Deutschland: 700 Kilometer ein harter Ritt nachts ab 3.30 Uhr in der Früh bis zum Abendbad in der Therme von Bad Dürrheim. Kein viertes Weltkultur-Erbe mehr in Bern besehen, vermutlich wieder die gleich Macht-Demonstration aus Kirchenklötzen. Mein Magen verträgt keinen weiteren Nervenstress mit Heiligtümer. Wie wunderbare Medaillen klerikal-königlicher Kultur stehen die Monumente. Doch dreht man die Medaille, klebt Blut daran. Prälatenparlando lässt bitten zum Gebet. "Wascht Eure Hände vom Blut der Heiden und lasset uns beten." Wer seine Augen für die Fakten hinter dem Schein öffnet, sieht den Schund.


Zurück zur Lieben Frau daheim - bald....





Von Kommentaren abgesehen, welche kaum zu lesen wert sind, hier wertvolle Wort vom Freund aus Tokyo. Mit seinen Ansichten hat diese Arbeit begonnen, mit seiner Meinung soll sie enden. Danke dafür :



Ich weiss schon warum ich meine Zeit nicht an einen Blog verschwende. Noch nicht mal mehr an Diskussionsbeiträge in Foren.
Was mich stört ist dieses stete "zu-kurz-denken". Da findet sich ab und zu ein Brocken der Wahrheit, zZ ist gerade die Einsicht modern, dass die Welt in die 1% und die 99% gespalten ist, aber übers Jammern gehen die Konsequenzen bei diesen 99% nie hinaus…. existiert die Spaltung also sogar recht?

Es ist das dumpfe Mittelmass, der Urnenpöbel, die „viel-zu-vielen“ Nietzsches, oder wie ich sie immer nenne, die rechten und linken Spiesser. Die Masse, bei der es immer nur zu einem „ja, aber…“ reicht. Niemals zum Nein. Jene Masse, die alles was es an Sauereien, an Verbrechen, an Elend und unsäglichem Leiden gibt, durch sein Schleimen bei den Mächtigen, durch seine auf Teilhabe an der Habgier reduzierten Widerstand, erst ermöglichen. Die sich über alles ereiferen, was in ihrem dumm-doofen Kleinbürger Weltbild der politisch Korrekten als „böse“ gilt.

Damit tut man aber nur eines, man trägt zu 100% zum Fortbestand des Status Quo bei. Man wählt einen korrupten, vollgefressenen, grenzdebilen, rechten Spiesser aus Oggersheim viele Male hintereinander, dann einen pseudo-linken Emporkömmling aus ausgerechnet(!) Hannover, dessen Lebensziel es war endlich auch mal teure Klamaotten zu tragen und teure Zigarren zu rauchen, und schliesslich jenes prinzipienlose, opportunistische, perfekte Abbild allen Mittelmasses aus Ossieland.
Und dann jammert man wie schlimm doch alles sei…


Die Banken, der Krieg und alles andere, auf das man sich unter Spiessern halt so einig ist. Da wird gejammert und gekotzt weil jemand sich weigert den Anhängern der einzigen Religion, die das Kunststück geschafft hat noch dümmer zu sein als das Christentum, den Respekt der Toleranz entgegen zu bringen.

„Was kümmern mich Inhalte,ich bin politisch korrekt. Ich gehöre zur Mehrheit. Hier bin ich sicher, hier in der Mitte der anderen Schafe.“


Zum Nachlesen, für die Träumer:

"Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat" (Sure 4,34). Der Koran gesteht zudem den Männern besondere Rechte gegenüber den Frauen zu: "Und wenn ihr fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie." Nützt dies nichts, dann wird empfohlen: "Meidet sie im Ehebett und schlagt sie" (Sure 4,34)


Das Problem ist nicht Unbedingt die unsägliche Dummheit von euch Mittelmässigen, mögt ihr so weiterleben. Das Problem ist, dass uns die deutsche Geschichte gelehrt hat, dass ihr es sein werdet, die bei erst-bester Gelegenheit die Gestapo anrufen, um alles was nicht so ist wie ihr abholen zu lassen.


Ich weiss schon warum ich in eurem widerlichen Land nicht mehr leben will, es ist nämlich wie ihr!  Man muss sich nur die Presse anschauen die ihr euch bieten lasst, gleichgeschaltet, manipulierend und meinungsmachend. Es ist schwer zu  entscheiden was an eurer Welt allmorgendlich das Widerlichste ist. Heute morgen geht mein erster Preis an die Meldung, dass der Präsident des World Wildlife Fund, der Spanische König, sich die Hüfte gebrochen hat. Bei der Jagd auf Elefanten. Solch perverse Schweine sind es, die eure Welt leiten und ihr akzeptiert das, und habt nebendei den Nerv einen Menschen blöd anzumachen nur, weil er seine ehrliche Meinung schreibt? Hat er jemand von euch aufgefordert oder gar gezwungen sich seiner Meinung anzuschliessen?


Ich sitze fernab, am Strand, trinke mein Glas Rotwein, und betrachte die Entwicklung in Europa mit grossem Wohlgefallen.

Eure Herrscher und ihr, ihr verdient euch. Geht arbeiten, zahlt Steuern. Damit die Finanzkrise finanziert werden kann, dafür seid ihr gerade noch gut genug.


Tyler Durden Volland


















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